Die ehemalige, nördlich der Eberswalder Altstadt gelegene Hospitalkapelle St. Georgs ist neben der Pfarrkirche St. Maria Magdalena das älteste Bauwerk der Stadt. Das Kirchlein war Teil des gleichnamigen Hospitals, das Mitte des 14. Jahrhunderts vermutlich im Zuge der großen Pestepedemie errichtet wurde. Das Hospital umgab ein Pestkirchhof, der um 1600 erweitert, später als Armen- sowie zwischen 1761 und 1850 auch als Soldatenfriedhof diente. Im Hospital logierten im 16. Jahrhundert Frauen, die sich in der Stadt der Krankenpflege und Totenwäsche widmeten. Anfang des 17. Jahrhunderts waren die Hospitalbauten weitgehend verfallen und die Kapelle ungenutzt; ihr Inventar gelangte in die Stadtkirche. 1767 plante man den Abriss der Kapelle, was nur unterblieb, weil der Materialgewinn gegenüber den Abrisskosten als zu gering eingeschätzt wurde. Während die letzten Bauten des Hospitals 1870 verschwanden, blieb die Kapelle stehen und wurde nach 1945 als Museum und Konzertsaal genutzt. [Thomas Sander]
u.m.: Die alte Georgskapelle bei Eberswalde.; u.r.: H. v. K.