Der Stahlstich stammt ursprünglich aus der Grafikserie „Brandenburgisches Album“, 1856/1857 in 20 Lieferungen zu je drei Blättern bei Bernhard S. Berendsohn (1800–1856) in Hamburg erschienen. Sämtliche Zeichnungen wurden von Julius Gottheil (1810–1866) angefertigt. Der aus Leszno bei Poznań stammende Künstler ist ab 1831 in Danzig nachweisbar und publizierte, ab 1840 im eigenen Verlag, Veduten seines neuen Wohnortes sowie von Königsberg und weiteren Städten Süd- und Osteuropas. 1850 zog Gottheil nach Hamburg, wo er in Kontakt mit Berendsohn kam. Kurz darauf fertigte er die Zeichnungen für das „Brandenburgische Album“ und weitere Vedutenserien Norddeutschlands und von Städten des Ostseeraums an. Die Zeichnungen aus der ersten Zusammenarbeit zwischen Gottheil und Berendsohn wurden von den vielbeschäftigten Münchner Grafikern und Verlegern Johann Poppel (1807–1882) und Georg Michael Kurz (1815–1883) in Stahl gestochen. Dieses Blatt zeigt den Blick vom Ufer der Havel auf der Potsdamer Seite zum Casino in Klein-Glienicke, 1824 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) umgebaut, und das 1837/1838 von Ludwig Persius (1803–1845) errichtete Maschinenhaus bis hin zur Heilandskirche in Sacrow. Die Grafik gelangte durch eine Schenkung aus Privatbesitz in Sachsen 1972 in den Bestand des Potsdam Museums. [Uta Kaiser]