Die Prager Groschen König Wenzels IV. von Böhmen (1378-1419) sind durch deutsche Städte in großer Zahl gegengestempelt (kontermarkiert) worden (Niedersachsen, Westfalen, Hessen, Thüringen, Schwaben, Bayern). Damit wurden durch die Städte im zweiten und dritten Viertel des 15. Jh. angesichts eines knappen Münzgeldbestandes ältere (bessere) Prager Groschen mit bestimmter Wertfestlegung im Verkehr zugelassen. Durch die Gegenstempel (Kontermarken) sind die Prager Groschen deformiert und durch die lange Zirkulationszeit so schlecht erhalten, dass eine genaue numismatische Bestimmung unmöglich ist. Zu den Varianten der Prager Groschen Wenzels IV. s. J. Hána, Pražské groše Václava IV. z let 1378-1419 (2003). - Dieses Stück ist in Göttingen vermutlich nach 1441 gegengestempelt worden. Die Stadt Göttingen hat neben Soest die Gegenstempelung des Groschengeldes am umfangreichsten und längsten betrieben. Die Münze stammt aus dem bedeutendsten deutschen Fund gegengestempelter Prager Groschen, der 1865 in Hassel bei Cappenberg, Kr. Unna, in Westfalen gehoben wurde.
Vorderseite: Krone umgeben von doppeltem Schriftkreis.
Rückseite: Böhmischer Löwe nach links. Gegenstempel gekröntes G.
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.