Dieser, auch im Fund von Freckleben vorgekommene und dort Halberstadt zugeteilte Brakteat, hat die gleiche Mischung aus Positiv-Negativprägung wie der ebenfalls im Fund Anusin (Nr. 11) enthaltene deutliche Wichmann-Brakteat (s. Objektnummer 18218162). Dieses Phänomen einer gemischten Positiv-Negativ-Prägung ist schwer zu erklären. Der Heilige entspricht ganz den Halberstädter Stephanusdarstellungen. Suhle hat auf der Stola des Heiligen (sicher kein Manipel wie Suhle meint) den Namen Wichmanns gelesen und das Stück deshalb einer magdeburgischen Münzstätte im Harzvorland zugeschrieben. Eher muss man eine Halberstädter Prägung annehmen, wozu der gesamte Habitus der Münze besser paßt. Das Stück dürfte in die Zeit des Halberstädter Schismas (1160-1177) gehören.
Vorderseite: Links sitzender Erzbischof mit Krummstab und rechts stehender Heiliger mit Stola (Manipel?) unter Bögen im Turmgebäude. Links negative, rechts positive Darstellung.