Die Kette besteht aus 29 im Wechsel (Verhältnis 1:3) aufgefädelten kannelierten, spindelförmigen beziehungsweise glatten, kugeligen Goldblechperlen. Die beiden Enden der Perlschnüre werden durch zwei hohlplastische Stierköpfe bereichert, die jeweils auf einer Glasflussperle aufsitzen, die Bandachat imitiert. Die Tierprotomen wiederum halten eine goldgefasste Karneolintaglie, die als betontes vorderes Mittelstück der Perlenkette dient. Eine sphinxartige Gestalt ist flächenfüllend in die konvexe Oberfläche der ovalen Gemme eingeschnitten. Die geflügelte Löwin mit Frauenkopf ist aufgrund ihrer nach vorn gebogenen Greifenschwingen und der erhobenen Vorderpranke, die auf einem Rad zu ruhen scheint, als göttliche Nemesis zu deuten. Die Gemme mit dem Bild der Göttin der strafenden Gerechtigkeit und des Schicksals diente als Glücksbringer, mit denen Schmuck vielfach verziert wurde.
Herkunft: nordpontisch, nördliches Schwarzmeergebiet
Schenkung von Hugo Haschke, Leipzig, 1910.