Warthmüller, eigentlich Robert Müller, der bis 1879 noch mit seinem Geburtsnamen signierte, schuf mit dem Gemälde »Kleeblatt« zwei Jahre vor seinem Tod eine eindrückliche Studie des Berliner Milieus. Es zeigt drei ältere Männer, die einander zugewandt und doch für sich allein bleibend wie ein dreiblättriges Kleeblatt beisammen stehen. Arbeitsschürze, Stiefel und Schiebermütze weisen sie als Arbeiter aus. Die Szene scheint sich am Feierabend in einer öffentlichen Anlage mit gemauertem Kiosk zuzutragen. Der Platz ist leer, der Kiosk geschlossen, die Saison vorüber. »Es ist Herbst, die Bäume sind schon meist entlaubt und gelbe Sonnenstreifen spielen über den violetten Boden« (Katalog der Königlichen National-Galerie, Berlin 1898, S. 253). Das in seiner Naturbeobachtung und dem feinen Farbempfinden von dem Lehrer Louis Kolitz geprägte Werk wurde 1896 aus dem Nachlaß des Künstlers für die Sammlung der Nationalgalerie erworben. | Regina Freyberger