Auf dem als Brustbild gestalteten Porträt ist der junge Ludwig Hildenhagen in einer Frontalansicht zu sehen.
Ludwig Hildenhagen wurde 1809 in Lochau geboren und starb 1893 in Halle an der Saale. Nach seinem Studium der Theologie in Halle, wo er auch seine Frau Luise Krüger kennenlernte, arbeitete er seit 1838 als evangelischer Pfarrer in Quetz, heute Quetzdölsdorf, zu Zörbig gehörig, tätig. In der damaligen Provinz Sachsen leitete er den ersten Kindergarten. 1848 war er als Schriftführer Mitglied der preußischen Nationalversammlung und Abgeordneter des Kreises Bitterfeld, aufgrund seines politischen Engagements wurde er 1851 als Pfarrer entlassen.
Ludwig Hildenhagen ist als ungefähr 20- bis 30-jähriger Mann auf dem Bild zu sehen. Seine Haare liegen glatt mit einem Seitenscheitel und sind an den Seiten zu kleinen Locken frisiert, die seine Ohren verbergen. Er hat eine hohe Stirn und große dunkle mandelförmige Augen. Unter seiner mittelgroßen Nase ist sein feiner Mund leicht zu einem kaum merklichen Lächeln verzogen. Hinter seinem Kinn bildet sich ein leichtes Doppelkinn, aufgrund seines runden Gesichts, denn übergewichtig scheint er nicht zu sein. Ein gebundenes Halstuch unter dem hohen Kragen seiner Jacke versteckt seinen Hals. Die Jacke wird in zwei Reihen geknöpft mit großen runden Knöpfen wie sie auch an militärischen Uniformen zu finden sind.
Unter dem Porträt ist ein zweizeiliger handschriftlich geschriebener Text zu lesen: "Es ist die Aufgabe unserer Zeit, das geschichtliche Recht mit dem ewigen Rechte zu versöhnen. L. Hildenhagen"