Dargestellt ist der Harz aus nördlicher Richtung, zwei städtische Spaziergänger sind im Vordergrund im Gespräch. Herausgehoben ist das Schloß Wernigerode, das auch größer dargestellt ist, als es aus solcher Entfernung erscheint, um seine bestimmende Lage über der Stadt zu betonen. Dichte Wolken hüllen wie häufig den Hochharz mit dem Brocken ein. Hervorgehoben verdient eine Reihe von Alleen nördlich der Stadt, die alle erst wenige Jahre zuvor angelegt worden waren.
Die Darstellung ist von zwei Linien als Balken gerahmt und darunter bezeichnet li. u. "Helbig del.", re. u. "A. Schule sc.", Mi. u. "Wernigerode. / Druck u. Verlag v. Ed. Brückner in Goslar." Das Blatt stammt aus der Folge der 60 Harzansichten, die Wilhelm Ripe, mitunter auch Heinrich Martin Grape und in Wernigerode auch der Wernigeroder Maler Ernst Helbig für den Verleger Eduard Brückner in Goslar zeichneten. Interessant ist eine allerdings unsaubere Nadelung an allen vier Ecken, als habe jemand die Maße für eine Nachzeichnung durchgestochen.
Das Blatt ist Nr. 15 der Harzansichten, die ab 1853 erschienen und schrittweise vermehrt wurden. Eine genaue Datierung ist daher schwierig. Diese Wernigerode-Gesamtansicht ist auch schon in dem Geleitsmann durch den Harz von August Ey (1854 erschienen) enthalten.
Das Blatt gelangte mit der Schenkung der Sammlung Bürger 2019 an die Schloß Wernigerode GmbH.
