Der 1931 in Dortmund geborene Künstler zeigt in der vorliegenden Grafik das Schloss Charlottenburg, wie man es vom begrünten Mittelstreifen der darauf hinzulaufenden Schlossstraße aus erblickt. Die Position des Blickwinkels ist dabei etwas erhöht. Während die Kuppel des Schlosses im Zentrum des Bildes steht, formt der Künstler vor allem die Bäume der Allee mit großer Aufmerksamkeit. Ihre Kronen rahmen das Schloss ein. Die Arbeit gehört zu einer Serie von Berlin-Darstellungen, die um 1960 entstanden. Charakteristisch für die Grafiken der Serie sind Farbakzente aus den Farbspektren Rot und Blau in den sonst schwarz-weiß gestalteten Radierungen. Menschliche Figuren sind in den architektonisch geprägten Grafiken nicht anzutreffen.
Rolf Curt studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin u.a. bei Karl Schmidt-Rotluff und Max Pechstein. Er war Teil der nach ihrem Gründungsjahr benannten „Gruppe 70“, in der sich Berliner Künstler*innen organisierten. Neben seiner Tätigkeit als freischaffender Künstler gestaltete er Ausstellungsdesigns und arbeitete als Bauzeichner für Fritz Bornemann.