1905 reiste Großmann erstmals nach Paris, wo er mit Unterbrechungen acht Jahre lang blieb. Hier gehörte er zum Künstlerkreis des Café du Dôme und schloss mit Hans Purrmann, dem Begründer der Matisse-Schule in Paris, eine lebenslang währende Freundschaft. Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs trafen sich viele der „Dômiers“ in Berlin wieder, so auch diese beiden. 1922/1923 weilte Großmann in Italien, zeitweise gemeinsam mit Purrmann, danach lebte er wieder in Berlin. Zeichnungen und Lithografien von Großmann zum Thema Italien erschienen 1925 in zwei Kunstmappen, jeweils mit einem Text von Annette Kolb: „Veder Napoli e partire. Italienische Reiseskizzen“ im Pontos-Verlag und „Spitzbögen“ bei S. Fischer. Die Ansicht einer Sitzenden auf dem Balkon, die in eine Landschaft mit einem See vorn und Bergen im Hintergrund schaut, zeigt aber vermutlich nicht die Schriftstellerin, sondern Großmanns junge Gattin. Seine Malweise ist stets durch eine zeichnerische Situationserfassung gekennzeichnet. Ludwig Justi schätzte an Großmann, dass „dessen Malerei durch ihre spielende Leichtigkeit und Durchsichtigkeit einer bestimmten Einstellung des heutigen Großstädters entspricht, der wir auch sonst begegnen. Seine Begabung ist nicht nur auf das Ölbild gerichtet; er zeichnet viel, gern Bildnisse, mit Hang zum Karikieren“ (Ludwig Justi, Von Corinth bis Klee, Berlin 1931, S. 95). In der Nationalgalerie wurden 1937 fünf Arbeiten Großmanns als „entartete Kunst“ beschlagnahmt, ein Schicksal, dem dieses Italien-Gemälde und einige Zeichnungen entgingen. | Angelika Wesenberg