Im Besitz des Museums ist eine besonders schöne Siegburger Schnelle. Der konische Gefäßkörper ist mit Hochbelägen versehen. Die Mitte füllen komplizierte Blütenranken, die als reines Dekorationselement nach einer Vorlage von Heinrich Aldegrever gearbeitet wurden, die 1552 datiert ist. Die große Qualität des Entwurfes und die Präzision in der Ausführung spricht für eine Arbeit des F. Trac. Sein ausgeschriebener Name ist lediglich auf einer Schnelle im Besitz des Hetjensmuseums in Düsseldorf zu finden. Er gilt nicht als Meister, sondern lediglich als Werkmann, dessen Arbeiten in der Zeit zwischen 1559 und 1568 anzusiedeln sind. Ihm müssen Erfahrungen der Kölner Kannenbäcker bekannt gewesen sein.
Siegburg ist eines der ältesten und produktionsreichsten Töpferzentren Deutschlands. Von der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts an wurden hier geflammte Steinzeuge in Form der beliebten Trichterhalskrüge entwickelt. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts kamen große Reliefauflagen mit Ornamenten in Mode, die sich oftmals an Kupferstichen orientieren und auf sogenannten Schnellen, hohen, zylindrischen, leicht konischen Krügen mit wulstigen Reifen an Fuß und Hals, Platz fanden.