Die beiden Reliefs haben den Aufbau von Wohnbauten in der Stalinallee (seit 1961 Karl-Marx-Allee) zu Beginn der 1950er Jahre zum Thema. Auf dem einen sind eine Frau und ein Mann beim Enttrümmern dargestellt. Das andere zeigt stellvertretend für die zukünftigen Bewohner der neu entstehenden Wohnhäuser einen Bauarbeiter mit seiner Familie. Auf die kleine Gruppe bewegen sich von links hinten kommend Mitglieder der Freien Deutschen Jugend mit großen Fahnen zu. Auch das Mädchen im Vordergrund trägt eine Fahne und ist an ihrem Halstuch als Mitglied der Pionierorganisation erkennbar. Die Reliefs in der Formensprache des Sozialistischen Realismus sollten Zeugnis ablegen vom Aufbau eines neuen und besseren Deutschlands. Wer die Reliefs geschaffen hat, ist nicht bekannt.
Auf der Rahmeneinfassung eines der beiden Reliefs befindet sich unten ein Metallschild mit der Aufschrift: "Sieger im Aufbauwettbewerb 1952 der Bezirksämter". Das andere besitzt auf der Rückseite ein rotgerändertes gelbes Abziehbild mit schwarzer Beschriftung: "Groß-Berlin/Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg/Abt. Allgemeine Verwaltung/ Invnr.", woraus die Herkunft ersichtlich wird.
Die Bezeichnung Groß-Berlin wurde nach der Teilung Deutschlands und Berlins in der DDR bis 1977 verwandt.
Der Aufbauwettbewerb im Rahmen des "Nationalen Aufbauwerks der DDR" (NAW) wurde im Winter 1951/52 in Berlin begründet. Die DDR-Hauptstadt sollte von Trümmern und Ruinen befreit und aus dem Schutt Baumaterialien für Reparaturen und Neubauten gewonnen werden. Unter Regie der "Nationalen Front" leisteten freiwillige Helfer unentgeltlich, gemeinnützige Aufbauarbeit und halfen u. a. bei der Errichtung von Clubhäusern, Spielplätzen und Parkanlagen.