Die Holztruhe weist an allen Seiten eine aufwendig geschnitzte Maßwerkornamentik im Stile der Spätgotik auf. Umlaufend sind oberhalb des Standfußrahmens Paßfenster eingearbeitet. Der erhöhte und gerahmte Mittelteil des Deckels enthält drei Felder mit floralen Maßwerkbestandteilen. Mittig ist oben das versilberte Wappen der Familie von Bismarck aufgebracht.
Der Deckel ist mit zwei Schließen hinten an den Hinterseite des Kastens angeschlossen, vorn befindet sich eine breite Schließe, die oben eine Art Szepter imitiert. An den Seiten befinden sich breite, mit Wülsten versehen Klapphenkel. Alle Metallteile sind versilbert.
Bei der repräsentativen Kassette handelt es sich um ein Ehrengeschenk zum 80. Geburtstag des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck. Aus dessen persönlichem Eigentum kam das Objekt in das Bismarckmuseum an seinem Geburtsort Schönhausen in der Altmark. Um 1950 wurde dies aufgelöst, und ein Bestand auf das Schloß Wernigerode überführt. Deshalb befindet sich auf der Unterseite der Aufkleber "Feudalmuseum Schloß Wernigerode/ Staatliches Museum" sowie ein weiterer mit der Inventarnummer "S III Sch 27". Nach 1994 wurde das Kästchen an die Alteigentümer restituiert, die es dann im Kunsthandel verkauft haben.
Das Ehrengeschenk wird im Königs-Schlafzimmer auf Schloß Wernigerode ausgestellt.