Frontispiz zu Christian Adolph Krahmer: „Ueber den Tod, nach Grundsätzen der Natur und der Religion, mit Hinsicht auf unsere verstorbenen Freunde, nebst einigen Unterhaltungen mit Gott bey Trauer= und Sterbefällen“, Dresden/Leipzig 1797.
Dort lautet die „Erklärung des Kupfers“: „Auf einem Gottesacker, der mit modernen Pyramiden und gothischen Grabsteinen bedeckt ist, sitzet vor einer Tomba die sich immer gleichbleibende Ewigkeit; jung, heiter, halbnackend breitet sie ihr Buch, in welchem die Thaten der Menschen und ihrer Schicksale verzeichnet stehen, auf die Flügel der grauen Zeit aus, welche zu ihren Füßen sitzt, und eine ausgelaufene Sanduhr neben sich stehn hat. Ueber sich hält die Unveränderliche ihr Symbol, die sich in den Schwanz beissende Schlange, gegen welche ein Papilion, das Bild der Seele, eilet. Dieser Kreis ohne Ende breitet über das Ganze durch seinen Glanz das Licht aus, erleuchtet auch die über den Grabmählen sich herabsenkenden Wolken, und läßt an der vordern Pyramide, hinter der Tomba, die Aufschrift: Jesus lebt! entdecken. Ein freudiger Zuruf, welcher auf allen Grabsteinen zu lesen seyn sollte! Im Vordergrunde sitzt der Glaube, stützet sich mit der Linken auf die aufgeschlagene Bibel, umfaßt mit dem rechten Arme ein Kreuz, und hält zugleich in derselben Hand ein Sehrohr, um die Aussichten jenseits des Grabes sich dadurch deutlicher zu nähern.“
Unten links: „Schenau del.“ Rechts: „Holtzmann sc:“ Unten Mitte: „1. Cor. 15. v. 55. / überwunden ist der Tod auf ewig, Tod! Wo ist deine tyranni- / sche Hippe! Todenreich! Wo deine Siegesfahne.“