Repräsentatives Porträt Friedrich Wilhelms II. in der Uniform des Königregiments Nr. 18 mit Stern und Schulterband des Schwarzen Adler-Ordens, Offiziersdegen und –schärpe vor einer mit Fahnen dekorierten Kanone. Blick und Geste der linken Hand mit Stock und reich staffierter Kopfbedeckung weisen auf eine dem Betrachter unzugängliche Szene. Hinter dem König öffnet sich der Bildgrund in eine von der Abendsonne in nuancenreiches Licht getauchte Gebirgslandschaft, während mit drei Kanonenkugeln und einem blütenbestandenen Strauch zu seinen Füßen ein kontrastreiches Stillleben arrangiert ist. Ein als Kopie nach Anna Dorothea Therbusch und Johann Heinrich Schröder in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg geführtes großformatiges Porträt zeigt den Neffen Friedrichs II. in verwandter Staffage vor einer fantastischen Fels- und Flusslandschaft (vgl. Karoline Zielosko, Die Dynastie als Ressource, in: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (Hrsg.), Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung, München 2012, S. 74-85, hier: Abb. S. 78; siehe Link zur Abbildung aus externer Quelle unten). Die ungebändigte Natur mit dunkel bewölktem Himmel ist in unserem Bild einer milden Atmosphäre gewichen; die Entschlossenheit ausstrahlende Geste der in die Hüfte gestemmten Rechten bei gleichzeitiger lockerer Berührung des Offiziersdegens mit der Linken sowie ein den Betrachter fixierender Blick sind in entspannte Haltung und Mimik verwandelt, die Physiognomie des Monarchen verjüngt. Das Porträt suggeriert das Bild eines wie selbstverständlich agierenden Herrschers, auf dessen Fähigkeiten Hof und Staat vertrauen können.
Das nicht signierte Gemälde gehört zum Altbestand (vor 1945) und befindet sich zurzeit in der Ständigen Ausstellung des Potsdam Museums.
Für die Beratung bei der Bestimmung der Uniform des Königs und zur zeitlichen Einordnung geht unser Dank an Volker Schobeß.