Es handelt sich um eine ausgeführte Ölstudie für ein größeres Historiengemälde einer Grablegung Christi, das jedoch nicht bekannt ist. Da sich auf der Leinwand rückseitig ein römischer Geschäftsstempel befindet, ist von einem Verkauf der Leinwand und damit auch einer Entstehung des Gemäldes in Italien auszugehen. In Italien hatte der früh verstorbene Brandenburger Maler Gustav Metz (1816-1853) auch Umgang mit dem einflussreichen nazarenischen Maler Friedrich Overbeck (1798-1869), dessen Beweinung Christi für die Marienkirche zu Lübeck zuvor bis 1845 entstand und gewisse Ähnlichkeiten mit der Grablegung des jungen Malers aufweist. Gustav Metz arbeitete in Rom an seinem späten Hauptwerk "Grablegung der Rahel", einem verwandten Thema, auch wenn hier ein Thema aus dem Alten Testament aufgegriffen wird.
Das Gemälde ist unbezeichnet. Seine Maloberfläche ist gefirnisst, nachgedunkelt und leicht vermutzt, die Fassung sowohl auf dem Keilrahmen als durch einen Bilderrahmen ist neueren Datums. (ib)
Das Gemälde wurde dem Museum 1966 vom Großneffen des Künstlers, Johannes Hörich, geschenkt.
Literatur:
Vgl. Wille, Hans: Gustav Metz. Leben und Werk eines vergessenen Spätromantikers. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, 47, 1993, S. 74 - 91. (über den Maler). - Vgl. Thimann, Michael: Die Zeit der Patriarchen. Gustav Ferdinand Metz´ Tod der Rahel (1847) und die biblische Historienmalerei im 19. Jahrhundert, in: Das Münster, 68 (2015), S. 46 - 59 (über die Historiengemälde des Malers). - Vgl. Thimann, Michael: Hieroglyphen der Trauer. Johann Friedrich Overbecks 'Beweinung Christi'. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 28. Bd. (2001), pp. 191-234. - Vgl. Wall, Horst: U. a. Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 186f. über den Künstler).