Kurbelstickmaschinen wurden für die Herstellung von Ketten- und Applikationsstickereien auf unterschiedlichen Stoffen (Gardinen, Strumpfwaren, Konfektion, Wäsche usw.) entwickelt. Ihre Funktion und ihr Aufbau sind mit einer Nähmaschine vergleichbar. Sie arbeitet nach dem Prinzip des Einfadensystems. Dabei wird ein Faden in die Maschine eingespannt, der von einer zweispitzigen Nadel durch den Stoff und wieder zurück gezogen wird. Die Stickmaschine wird durch Fußantrieb in Bewegung gesetzt; der Antrieb durch das Pedal wird über Treibriemen zur Maschinen geleitet.
Die Kurbelstickmaschine, Typ 1 („Maschine 1“) wurde von Lintz & Eckhardt aus Berlin in den 1920er Jahren hergestellt. Die Firma Gebrüder Dohle aus Aachen produzierte Nähmaschinen, Kurbelstickmaschinen wurden von ihnen nur vertrieben.
Die Maschine wurde nach dem Ersten Weltkrieg von der Tuchmacherinnung Bramsche als kostengünstiger Ersatz für eine Jacquardmaschine angeschafft. Sie diente zum Aufsticken von Namen auf Wolldecken. Der Schriftzug wurde nach dem Weben aufgestickt, durch das anschließende Walken verfilzte er untrennbar mit der Wolldecke. Damit konnte die Innung auch die Aufträge erfüllen, die einen eingewebten Schriftzug forderten, der sonst nur mittels eines Jacquard-Webstuhls hergestellt werden konnte. Daher spricht man auch von einem Mogel-Jacquard.
Die Kurbelstickmaschine wurde bis 1972 von der Tuchmacherinnung Bramsche genutzt. Sie wurde Anfang der 1990er Jahre mit Unterstützung der Firma Gebr. Sanders aus Bramsche restauriert und wieder funktionsfähig gemacht.
Die Kurbelstickmaschine befand sich bis 1972 in Besitz der Tuchmacherinnung Bramsche. Sie wurde Anfang der 1990er Jahre mit Unterstützung der Firma Gebr. Sanders aus Bramsche restauriert und wieder funktionsfähig gemacht.