Das von Emil Wolff (1802-1879) geschaffene Porträt steht deutlich in der Tradition des Realismus der Berliner Bildhauerschule um die Mitte des 19. Jahrhunderts in der Nachfolge von Christian Daniel Rauch. Als Vorbild dienten Wolff die Porträts nach Angelika Kauffmann und die Büsten von Friedrich Wilhelm Eugen Doell. Die 1851 geschaffene Gipsherme stellt eine Vorstudie für das 1857 im Park der Villa Albani aufgestellte Marmorbildnis Winckelmanns dar, das als dritte Büste im Auftrag des bayrischen Königs Ludwig I. entstand. Bereits 1808 hatten Salvatore de Carlis für Schloss Tegernsee und 1814 Rudolf Schadow für die Walhalla bei Regensburg ein Bildnis Winckelmanns geschaffen. Wolffs Winckelmann-Porträt fand 1851 Aufstellung im Gebäude des Istituto di Corrispondenza Archeologica in Rom.