Porträt von Christian Felix Weisse. Der deutsche Schriftsteller wird hier als frontales Brustbild gezeigt. Sein Blick ist direkt auf den Betrachter gerichtet. Er trägt eine kurze Perücke und dazu einfache Kleidung: eine offene Jacke, darunter eine am Saum verzierte Weste und Halsbinder. Das Bildnis wird von einem Segmentbogen-Rahmen gefasst, der in seiner Plastizität wie ein Fenster wirkt. Eine Beschriftung erscheint auf einer Tafel darunter.
Christian Felix Weisse hat an der Universität Leipzig Philologie und Theologie studiert. Danach arbeitete er zunächst als Hauslehrer für den Grafen von Geyersberg. 1759 übernahm er die Redaktion für die Zeitschrift "Bibliothek der schönen Wissenschaften". Noch im selben Jahr ist ein Aufenthalt in Paris belegt. Danach trat er in die Dienste des Grafen Schulenburg nach Schloss Burgscheidungen an der Unstrut als Gesellschafter. 1761 kehrte er nach Leipzig zurück und wurde Kreissteuereinnehmer, außerdem erbte er das Gut Stötteritz. Ihm ist die erste Kinderzeitschrift Deutschlands, "Der Kinderfreund", zu verdanken, die von 1775 bis 1782 in 24 Bänden erschien.
Das Blatt wurde beschnitten, aber die Signaturen sind noch sichtbar. Somit ist klar, dass der in Berlin tätige Radierer und Verleger Johann David Schleuen d.Ä. (1711-1774) das vorliegende Blatt als Kupferstich ausgeführt hat. Die Vorlage schuf der deutsche Maler Carl Heinrich Mylius (1734-1758). Das Blatt erschien als Frontispiz in der Zeitschrift "Allgemeine Deutsche Bibliothek" in Leipzig 1768.
Signatur: C. H. Mylius pinx. Schleuen fec.
Beschriftung: CHRISTIAN FELIX WEISSE.
Quelle: Nicolai, Friedrich: Allgemeine deutsche Bibliothek, 6. Band, erstes Stück, Berlin/Stettin 1768, Frontispiz.