Scherbe einer Quartflasche mit Marke aus hellgrünem Glas, gestempelt mit "18 [Krone] 01 / FRIEDRICHS / TAHL", korrodiert und irisiert.
Im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert siegelten die brandenburgischen Waldglashütten die von ihnen hergestellten Quartbouteillen mit einer aufgeschmolzenen Herstellermarke, die für deren korrekte Füllmenge garantierte. Diese Stempelung mit falscher Schreibweise ist dokumentiert und weist das Fragment als Produkt der Glashütte Friedrichsthal bei Oranienburg aus. Mit königlichem Privileg erzeugte die Manufaktur zwischen 1790 und 1842 grünes Hohlglas, insbesondere Quartflaschen und Apothekengläser (Friese, Glashütten in Brandenburg, 1992, S. 51, Serie 7.6, S. 52). Die Scherbe wurde im Erdreich um das Jagdschloss Grunewald gefunden und belegt, dass man dort in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts Bier aus Friedrichsthaler Flaschen konsumierte.
Verena Wasmuth