Bei diesen drei Grundvarianten der künftigen Kaiserbrücke über den Potsdamer Stadtkanal ging es vor allem um eine Überprüfung der mit dem beabsichtigten Material Gusseisen in Zusammenhang stehenden konstruktiven und ästhetischen Möglichkeiten. Den Auftrag dazu hatte König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) Ende 1840 der Berliner Oberbaudeputation erteilt. Dieselbe dürfte dann Ziller als dem Bauinspektor von Potsdam um entsprechende Entwürfe gebeten haben. Ziller zeichnete verschiedene Konstruktionen mit Segmentbögen und Konsolen, Auffahrten, Treppen sowie sechs verschiedenen Geländerformen. Dabei entfernte er sich von der eigens vom preußischen König für diesen Zweck empfohlen Konstruktion, die Bauingenieur Georg Ludwig Friedrich Laves (1788–1864) für eine Brücke im Schlosspark von Hannover-Herrenhausen entwickelt hatte. Der vom König beauftragte Ludwig Persius (1803–1845) entwarf schließlich in Absprache mit Laves eine Konstruktion mit Fischbauchträger, die zur Ausführung gelangte. [Thomas Sander]
bez.: u.r.: Ziller.; verso: P.H.; Kaiserbrücke