Der Sieg in der Schlacht von Montenotte (in Ligurien) im Jahre 1796 gegen die Österreicher war überaus wichtig für Napoleon, da er erst wenige Monate zuvor zum Oberbefehlshaber der französischen Italienarmee ernannt worden war. Auf seinen Sieg wurde eine Medaille geprägt, deren Vorderseite Napoleon mit langem Haar und in verzierter Uniform zeigt. Das Porträt ist stark idealisiert und harmonisch: Die Gesichtszüge wirken glatt und unbewegt, die Haare sind in gleichmäßigen Wellen geordnet und nicht einmal die Uniform wirft Falten. Durch diese Darstellungsweise lässt sich Napoleon als ruhiger, unerschütterlicher Feldherr stilisieren.
Die Rückseite der Medaille zeigt ein besonders dynamisches Motiv der römischen Siegesgöttin Viktoria, die einen Palmzweig und einen Kranz zum Zeichen des Sieges in der ausgestreckten Hand hält. In der anderen Hand führt sie ein Schwert mit sich. Sie fliegt in kraftvollem Gestus über eine Weltkugel, die zu Gunsten einer vollständigen Darstellung Italiens, des Kriegsschauplatzes, gezeichnet wurde. Zu den Füßen der Göttin, die durch ihr Schwert eindeutig einen militärischen Charakter erhält, ist eine Verteidigungsschanze zu erkennen, die durch die Zehenspitzen der Viktoria eben noch berührt wird: Die Schanze markiert also den Anfang eines prophezeiten Siegeszuges, der Napoleon durch ganz Europa führen sollte.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg (NV BW) ermöglicht.
[Sophie Preiswerk]