Unbekannter Fotograf, Druck, Verlag Gerhard Thien, Elberfeld, um 1910, gestempelt 3.12.1913.
Die Postkarte zeigt die Hauptpost (Domplatz 6/7). Bereits seit 1808 diente die ehemalige Propstei des Domkapitels als Postgebäude. Hier befinden sich das Preußische Oberpostamt sowie die Oberpostdirektion. Der historische Neubau wurde zwischen 1878 und 1880 nach Plänen des Baurats Julius Carl Raschdorff (1823-1914) errichtet. Die Fassade mit Treppentürmen und einem Uhrenturm nimmt mittelalterliche Burgen- und Kathedralarchitektur der Frührenaissance auf. 1896 und 1904/05 erfolgten auf der Rückseite Anbauten für die sich immer mehr ausweitenden Aufgaben der Post. Seit 1887 gab es auch eine Fernsprechvermittlungsstelle.
Neben der Hauptpost sieht man den Neubau des Landesmuseums der Provinz Westfalen (Domplatz 10-15) an der Südwestecke des Domplatzes.
Auf dem Bild geht der Blick von der auf der linken Seite liegenden Hauptpost Richtung Universität. Für die Errichtung des Museums mussten sowohl das Ständehaus als auch mehrere alte Domkurien abgebrochen werden. Zwischen 1904 und 1908 wurde das Gebäude mit sieben Giebeln von Hermann Schaedtler (1857-1931) aus Hannover im Stil des Historismus mit Elementen der Spätgotik und der Frührenaissance ausgeführt, in Anlehnung an Hausfassaden des Prinzipalmarkts. Das Relief mit dem reitenden Hl. Georg wurde 1907 von Hugo Lederer (1781-1940) aus Berlin geschaffen.