Das Stanzen-Gedicht „Idris und Zenide“, erschienen 1767, ist eine der frühesten Dichtungen, mit denen Wieland einen heiteren, graziösen, anmutigen Stil etablierte, für den er vielfach zum Inbegriff von Frivolität und zur Hassfigur etwa des „Göttinger Hains“ wurde. Bei der Feier des Geburtstags Klopstock 1773 fertigte man Fidibusse aus Wielands Schriften und zelebrierte das Zerreißen eben der „Idris“.
Chodowieckis Illustrationen schmückten den Lauenburger genealogischen Kalender für 1790. In diesem Fall handelt es sich nicht wie üblich um eine Serie von 12 Darstellungen, sondern um lediglich zweie, die im doppelten Format des Buches gearbeitet waren und also als Klapptafel eingebunden wurden.
Idris stützt sich nach vollbrachter Rettung auf seine Lanze; der Kentauer, der die Schönheit Lila entführen wollte, ergreift die Flucht; von rechts her eilt Zerlin, seinen Sohn auf dem Arm, herbei und wird sich gleich von seinem Schrecken erholen, wenn er bemerkt, dass seine Gemahlin unversehrt ist.
An einem Brunnen in einer Laubgrotte die badende Rahimu und der ihr zustrebende Itifall. Die Fontänen entspringen Düsen, die von Nymphen in Nischen gehalten und auf die Fackel Amors, der zentralen Brunnenfigur gerichtet sind.
Bez.: Idris 2r Ges: 01te Strophe // D. Chodowiecki inv. et. fec: 1789
Idris 4r Ges: 34 str: // D. Chodowiecki inv. et. fec: 1789
10,3 x 12,5 cm und 10,3 x 12,3 cm;