Motive aus Belgien und Flandern, später vom Niederrhein und aus der Eifel bestimmen Eugen Kampfs Œuvre. Zwischen 1878 und 1880 hatte Kampf in Antwerpen die Akademie besucht, ließ sich dann in Düsseldorf nieder und erwarb sich mit meist melancholisch-trüben Landschaftsbildern einen beachtlichen Ruf. Für die Sammlung der Nationalgalerie wurden um die Wende zum 20. Jahrhundert zwei repräsentative Werke erworben: »Flandrisches Dorf«, um 1890 (Inv.-Nr. A I 740), und »Eifeldorf«, vor 1899 (Inv.-Nr. A I 642). Sie sind charakteristisch für die tonigen Landschaftsbilder Kampfs, die, in kräftigem, düster-schwerem Kolorit gehalten und mit lockerem breiten Pinselstrich ausgeführt, Impulse der belgischen Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts aufgreifen. Gleichfalls zeigen die »elegischen Motive mit ihren oft dramatischen Wolkenstimmungen« (Die Kunst für Alle, 25. Jg., 1910, H. 10, S. 235) das für die späte Düsseldorfer Landschaftsmalerei kennzeichnende Interesse an Wetterphänomenen und am Stimmungshaften. Das Motiv von Mutter und Kind, die, Wind und Wetter ausgesetzt, mit wehendem Mantel eine Dorfstraße entlangschreiten, hat Kampf mehrfach gestaltet (vgl. »Dorfstraße«, 1903, Kunstmuseum Bonn). | Regina Freyberger