Wenige Monate bevor Dora Hitz 1878 der Einladung der Fürstin Elisabeth von Wied und späteren Königin von Rumänien nach Bukarest folgte, entstand 1877 das Bildnis des heute kaum mehr bekannten Historien- und Bildnismalers Eugen Ritter (1853–1922). Ritter und Hitz hatten in München bei Wilhelm Lindenschmit dem Jüngeren studiert und waren noch in den 1880er Jahren, als sie beide in Paris neue Anregungen suchten, befreundet. Das frühe Bildnis ist deutlich der Münchner Malerei der 1870er Jahre verpflichtet, in der das Künstler- und Freundschaftsbild eine wichtige Rolle spielten (vgl. z. B. Leibls Bildnis »Der Maler Fritz Paulsen« von 1870, Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 658). Mit ihm verbanden Diez-Schule und Leibl-Kreis die Vorstellung vom ›rein Malerischen‹: Das Sujet trat hinter die malerische Behandlung zurück, das Bild wurde nicht länger von der Linie, sondern von der Farbe aus entwickelt, und beim Porträt wurde auf jede Psychologisierung der Dargestellten verzichtet. | Regina Freyberger