Als der Stifter der Nationalgalerie Joachim Heinrich Wilhelm Wagener seit den 1840er Jahren verstärkt Werke ausländischer Künstler sammelte, erwarb er auch ein Gemälde des belgischen Marinemalers Jacob Jacobs. Der Sohn eines Kapitäns hatte an der Antwerpener Akademie studiert und war danach vielfach auf Reisen, unter anderem in der Türkei, Ägypten und Rußland. Ab 1833 stellte er erfolgreich in Antwerpen, Brüssel und Gent aus. Mit seinen Küstenansichten, häufig bei Sonnenauf- oder -untergang oder mit dramatischer Wolkenbildung und stürmischer See, wurde er zu einem der führenden Vertreter der romantischen Landschaftsmalerei in Belgien. In seinem Gemälde »Griechische See mit Segelschiffen« sind zwei Schiffe dargestellt, deren Segel eingeholt werden, um am Ufer anzulegen. Der Ort des Geschehens ist nicht näher zu bestimmen; in einem Brief an Wagener spricht Jacobs von einem »Archipel« in der griechischen See (Brief vom 23.5.1848, SMB-ZA, IV/NL Wagener, Künstlerbriefe IV, Bl. 28). | Birgit Verwiebe