Das Bildnismedaillon gehört zu einer Serie von acht so genannten Humanisten- oder Reformatoren-Medaillen, die der Nürnberger Bildhauer und Medailleur Georg Schweigger 1638 fertigte. Neben den drei Porträts der Berliner Skulpturensammlung schuf der Künstler noch die Bildnisse von Kaiser Maximilian I., Kaiser Karl V., Martin Luther, Erasmus von Rotterdam sowie Albrecht Dürer, der als einziger Künstler dargestellt wurde. Bei den Porträts von Willibald Pirckheimer und Philipp Melanchton nahm Schweigger die berühmten Kupferstiche Albrecht Dürers aus den Jahren 1524 bzw. 1526 zum Vorbild. Die Medaillons sind somit Ausdruck der zu Beginn des 17. Jh. einsetzenden Dürer-Renaissance. Die Berliner Porträts gehören zu den wenigen eigenhändigen Arbeiten Schweiggers. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihre Vergoldung aus, sondern auch durch ihre lebensnahe Modellierung und ihre preziöse Ziselierung.
Entstehungsort stilistisch: Nürnberg