Leicht wattierte Weste aus verschiedenen schwarz-weiß gemusterten Baumwoll- und Polyesterstoffen mit weißem Dederonfutter. Die unterschiedlichen quadratischen, rechteckigen und trapezförmigen Stoffteile sind in Patchworktechnik zusammengenäht und die Ränder gepaspelt. Die leicht taillierte Weste hat einen spitzen Halsausschnitt, läuft unten spitz aus und ist auf drei schwarze Knöpfe zu schließen. Die Weste gehört zu der Wendejacke mit der Ident.Nr. I (26 G) 144/1987.
Die Modegruppe Dippoldiswalde unter der Leitung von Barbara Wachholz war Teil der staatlich geförderten Freizeitbetätigung in der DDR (damals „künstlerisches Volksschaffen“ genannt). Es war eine Gemeinschaft textil interessierter Frauen und Männer, die sich regelmäßig in ihrer Freizeit trafen, um eigene Modeentwürfe zu entwickeln und präsentieren. Die Mode-Kollektionen wurden fast ausschließlich zu Modenschauen getragen.
Durch Materialien und Farben wurden in den Kollektionen Bezüge zur Region hergestellt, beispielsweise durch die Verwendung „bezirkstypischer“ Textilien wie Frottee aus Großschönau oder Blaudruck aus Pulsnitz. Über Kontakte zu den umliegenden Firmen konnten sie Mängelware, welche beispielsweise Druckfehler aufwies, als Kiloware von Stoffzuschnitten günstig erwerben. Die verfügbaren Materialien bestimmten die einzelnen Themen und Entwürfe der Modekollektionen, unter anderem auch die häufige Verwendung der Patchworktechnik.