Dargestellt ist eine Villa oder ein herrschaftliches Gebäude mit rotem Walmdach. Es liegt in einer kleinen Parkanlage, die von hoch aufragenden Bäumen umgeben ist. Im Gartenparterre stehen Gewächshäuser mit ihren weißen Abdeckungen. Zum Vordergrund hin ist eine Mauer angedeutet. Durch die Nass-in-Nass-Technik fließen die Formen ineinander und es entstehen verwischte Farbflächen in Dunkelgrün, Ziegelrot, Ocker und Weiß.
Die auf der Rückseite des Aquarells befindliche Bezeichnung "Wernigerode / Küchengarten, 1945" ist mit den topografischen Gegebenheiten nicht in Übereinstimmung zu bringen. Nach Auskunft von Landesarchiv und Harzbücherei stellte sich die Bebauung des ehemaligen Küchengartens am Ende des Zweiten Weltkriegs völlig anders dar. Auch ein Vergleich mit dem Hofgärtnerhaus zeigt zu große Unterschiede - selbst unter Einbeziehung künstlerischer Freiheit oder Darstellungen aus der Erinnerung. Tatsächlich war es aber gerade in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse sehr verbreitet, dass zum Zwecke der Selbstversorgung auch in vielen privaten Gärten Gewächshäuser zum Einsatz kamen. Vielleicht ist hier die Bezeichnung "Küchengarten" allgemein verwendet worden für den Nutzgarten an einer privaten Villa und es war nicht explizit der ehemalige fürstliche Küchengarten an der Lindenallee gemeint.