Die Gruppe von Thetis und Achill wurde in Biskuitporzellan gearbeitet, um ihr den Anschein von Marmor zu verleihen. Thetis, die Mutter des griechischen Helden, versucht ihren Sohn zu retten, denn das Orakel hat ihm einen frühen Tod auf dem Schlachtfeld geweissagt. Um dieses Schicksal abzuwenden und ihr Kind unsterblich zu machen, taucht sie es kopfüber in den Fluss Styx, der - Cerberus, der mehrköpfige Hund, weist darauf hin - durch die Unterwelt fließt. Lediglich dort, wo ihre Hand den Sohn hält, an der Achillesverse, bleibt er verwundbar und wird deshalb im Kampf um Troja ums Leben kommen.
Der württembergische Hofmaler Nicolas Guibal entwarf die Gruppe für das zwischen 1763 und 1769 erbaute Schloss Solitude. Sie ist Teil einer Serie, die in Porzellan und in kleinem Format die Skulpturen der heute verlorenen Balustrade auf der Hangseite des Schlosses wiederholen. Dreizehn der ursprünglich 28 Figuren und Gruppen haben sich im Bestand des Landesmuseums erhalten. Sie sind im Keramikmuseum in Schloss Ludwigsburg ausgestellt.
[Sabine Hesse]