Die beiden Endstücke sind aus Filigran, palmettenförmig, aussen nach hinten gebogen ein scharfer Drahthaken, innen ein nach vorn gebogener, breiter Filigranhaken. An diesem hängt die dreisträngige Kette, deren Glieder aus Filigranrosetten bestehen, die durch Ringpaare miteinander verbunden sind. In der Mitte wird die Kette unterbrochen durch ein gekröntes Filigranrechteck, in diesem eingelassen hochovale Kapsel mit Hinterglasbild: goldenes Herz auf schwarzem Grund. Malerei z. gr. Teil abgeplatzt und auf Kapselboden liegend. An dieser dreisträngigen Querkette hängen zahlreiche Ringketten. Ausserdem in zwei Exemplaren eine gegossene Silbermedaille.
Vs. Ein sich reichendes Paar vor Weinstock. Umschrift: Ps(salm) 128 SIEHE ALSO WIRT GESEGNET+WER DEN HERREN FÜRCHTET
Rs. Unter dem Namenn Jawehs halten zwei aus Wolken kommende Hände ein Herz, darunter Taubenpaar. Umschrift: EIN VERNÜNFTIG WEIB ERFISCHET DES MANNES HERTZ SYR 1/ (Sirach) XXVI
Auf Drahthaken undeutliche Marke CI (?), auf Ketrtenschlusstück grav. M H
Et Haat an Leenk bedeutet Haken und gelenkige Kette. Mit Hilfe einer solchen Brustkette wurden die Seiten von tief ausgeschnittenen Jacken zusammengehalten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts werden Brustketten immer aufwendiger, so erhöht sich beispielsweise die Anzahl der horizontalen Ketten, und ein mittiges Zwischenstück (hier Kapsel mit Hinterglasmalerei) wird als weiteres kostbares Element eingefügt.
Die Brustketten durfte von jungen Frauen ab dem Zeitpunkt ihrer Konfirmation getragen werden, bei ihrer Verlobung und Hochzeit wurden entsprechende Medaillen eingehängt.
Auf Grund ihrer hohen Anzahl von Ketten und des aufwendigen Zwischenstücks ist zu vermuten, dass die Brustkette um/ab 1850 entstanden ist.