Porträt von Friedrich Ludwig, Prinz von Wales. Der älteste Sohn König Georgs II. von Großbritannien ist in dieser Darstellung als Ganzfigur im Dreiviertelprofil nach links, den Kopf nach rechts gedreht und den Blick frontal ausgeführt. Er scheint mit einem mächtigen Umhang aus Pelz auf einem Sessel zu sitzen. Sein weiteres Gewand ist prächtig, mit einer langen Kette, einem Bruststern als Auszeichnung und Schnallenschuhen abgerundet. Er trägt darüber hinaus eine helle, kurze Perücke. Der Hintergrund stellt sich bei näherem Hinsehen als undefinierbarer Raum heraus, vielleicht ein Thronsaal. Links neben dem Prinzen steht ein Tischchen, auf dem auf einem Kissen eine Krone liegt. Der Dargestellte weist mit seiner rechten Hand darauf.
Friedrich Ludwig leitete zunächst in Abwesenheit seines Vaters das Kurfürstentum Hannover. 1728 ließ sein Vater ihn als Prinz von Wales nach Großbritannien holen. Aufgrund von Differenzen zwischen Ludwig und seinen Eltern wurde er aus der königlichen Residenz verbannt und bezog ein privates Haus, wo er mit seiner Familie lebte. Er galt als ein Förderer der Künste und unterstützte die Opera of the Nobility, die in Konkurrenz zu Georg Friedrich Händels Opernunternehmen stand.
Die Darstellung auf diesem Blatt soll um 1741 ausgeführt worden sein, zu einer Zeit also, als sich Friedrich Ludwig nicht mehr im Elternhaus aufhielt. Weitere Exemplare des Blattes befinden sich in der National Portrait Gallery und im Royal Collection Trust in London.
Signatur: From an Original Picture in Sadler's hall Cheapside painted & scrap't by Tho.s Frye 1741.
Beschriftung: His Royal Highness, Frederick Prince of Wales.
Literatur, Dokumentation: John Chaloner Smith, British Mezzotinto Portraits ... Bd.2., London 1884, Nr. 05, S. 518. ; Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 112. ; NPG D11285.