Max Klinger fertigte während seiner künstlerischen Laufbahn circa 400 druckgrafische Werke an. Im Jahr 1894 veröffentlichte er die "Brahms-Phantasie", eine sechsundzwanzig Meter lange Partitur, die Klingers tiefe Bewunderung für Bahms Kompositionen wiederspiegelt. Sie illustriert sechs vollständige Vokalkompositionen von Brahms, die Klinger selbst in Noten sticht und mit 41 Radierungen und Steinzeichnungen versieht. Klingers Intention war es nicht, den Inhalt zu verbildlichen, sondern viel eher die Klangassoziation zu schaffen, die Musik und Gedicht hervorrufen.
Blatt 22 aus der Brahms-Phantasie, Opus XII