Den gleichen Ausschnitt der Steilküste von Étretat mit ihrem Felsentor (Porte d’Aval) bei Ebbe malte Courbet 1869 siebenmal; drei dieser Bilder – zu denen das Berliner Bild aber nicht gehört – zeigen sogar die gleichen drei Fischerboote. Die Mehrzahl dieser Bilder entstand zweifellos nach der Rückkehr des Malers nach Paris. In dem malerischen und vielbesuchten – auch durch Monet berühmt gewordenen – Ort an der normannischen Küste hielt sich Courbet zusammen mit Narcisse Virgilio Díaz de la Peña im August und September 1869 auf, unmittelbar vor seiner legendären Ausstellung in München. Kunstgeschichtlich folgenreicher als das im Sinne der klassischen Vedutenmalerei wiedergegebene Küstenstück ist das Studium der Brandung, das während dieses Aufenthaltes in Étretat einsetzte. | Claude Keisch