Händel, Georg Friedrich: Radamistus for a flute : containing the overture songs symphonys and aditional aires curiously transpos’d and fitted to the flute in a compleat manner ; the whole fairly engraven and carefully corected / [Georg Friedrich Händel]. - [Musikdr.]. - London : Walsh & Hare, [1722]. - 50 gez. Bl.
Smith (1960), S. 54, Nr. 6
Die Uraufführung der Oper Radamisto (HWV 12, hier "Radamistus" genannt) fand am 22.04.1720 im King’s Theatre am Londoner Haymarket statt und wurde in der Folgezeit von Händel umgearbeitet und erweitert.
Bei der hier vorliegenden Druckausgabe handelt es sich um ein Flötenarrangement für die Hausmusikpraxis der Zeit. Das Publikum konnte die Musik auf diese Weise mit nach Hause nehmen und dort nachspielen. Die Melodien der Arien sind auf eine einzelne Flötenstimme umgesetzt. Dabei wurde auf den Generalbass ebenso verzichtet wie auf einen Abdruck des Textes. Es sind nicht alle Arien enthalten. Einige neue Arien der erweiterten Fassung vom Dezember 1720 (HWV 12b) sind am Ende (ab Bl. 41) angefügt, d. h. nicht an ihrem eigentlichen Platz.
Die vorliegende Flötenbearbeitung erschien erst im September 1722 im Londoner Verlag von John Walsh d. Ä. (ca. 1665-1736) sowie John (1672-1725) und Joseph Hare (ca. 1700-1733). Die Blätter sind einseitig bedruckt, wie häufiger zur Zeit von Walsh d. Ä. Die vollständige Partitur der Oper hatte Händel bereits zwei Jahre zuvor im Selbsverlag unter Mitarbeit von Richard Meares (?-ca. 1743) und John Christopher Smith d. Ä. (1683-1763) herausgebracht.
Auf der Innenseite des vorderen Deckels unten rechts findet sich eine Buchhändlermarke von Harold Reeves.