Die muschelfärmige Schale hat eine gerippte Wandung. Der Dekor in blauer Unterglasurmalerei im Spiegel besteht aus Blumenmotiven. Auffallend ist die schräg verlaufende Blumenbordüre. Ebenso wie die Schalenform rekuriert diese Art der Flächenaufteilung auf japanische Vorbilder. Die Bordüre teilt den Spiegel in ein linkes Feld, das etwa zwei Drittel einnimmt, und ein rechtes, etwa ein Drittel einnehmendes Feld. Im linken Feld sind eine Bambus-, eine Rankenpflanze mit Blüten, eine Päonie mit gezacktem Doppelblatt und eine Chrysantheme dargestellt. Im rechten Feld erscheinen zwei querovale "Zwiebeln" (eine Mischung nach chinesischem Vorbild aus Melone und Granatapfel - der Begriff "Zwiebelmuster" ist eine Wortschöpfung des 19. Jahrhunderts), weitere Blütenzweige und, auf dem Kopf stehend, einer spitz zulaufenden Pfirsichfrucht. Gemarkt ist die Schale mit der Schwertermarke mit geschwungenen Parierstangen sowie, im Innern des Standringes, mit drei gebohrten und drei gemalten Punkten. Es handelt sich, der Marke und der Dicke des Scherbens zufolge, um ein besonders frühes Beispiel des sog. "Zwiebelmusters". Vgl. dazu Stefan Bursche: Das Zwiebelmuster. Ein eigenständiger Meissner Dekor, in: Keramos 113 (Juli 1986), S. 19-26.
ClKa