Die 1549 durch Kardinal Ippolito d’Este erbaute Villa und Gartenanlage auf dem Stadthügel Tivolis in der Umgebung Roms gehört zu deren populärsten Sehenswürdigkeiten. Auch der aus Berlin stammende August Wilhelm Ferdinand Schirmer (1802–1866), besichtigte die Villa d’Este in Tivoli während seiner ersten Italienreise 1827 –1830 und stellte sie mehrmals dar. Die von ihm 1833 als großformatiges Ölgemälde ausgeführte Fassung zeigt die charakteristischen Merkmale der Anlage in Tivoli – die zahlreichen Wasserspiele sowie den Ausblick in die mediterrane Landschaft der Sabiner Berge. Stimmungsvoll ergänzt wird dieses Panorama durch einen Mandolinenspieler auf der Terrasse im Vordergrund, dem zwei in Landestracht gekleidete Frauen lauschen. Schirmer wählte die Villa d’Este 1841 ein weiteres Mal als Motiv. „Blick von einer Terrasse auf die Villa d'Este“ (GK I 5886) befindet sich ebenfalls im Besitz der SPSG und zeigt die gewaltige Architektur der Villa d’Este mit ihrer terrassenartig abgestuften Gartenanlage.
König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen erwarb dieses Gemälde Schirmers gegen 1841 und integrierte es in die Ausstattung des Teepavillons am See der Römischen Bäder des Schlosses Charlottenhof. Die Villa d’Este interessierte den Kronprinzen als künstlerisches und architektonisches Vorbild und regte zu eigenen Bauprojekten im Park von Sanssouci an.
Das Gemälde ist zur Zeit deponiert.
Franziska Ratajczak