Die Bildnisbüste des schwedischen Königs und Feldherren Karls XII. (1682-1718) entstand im Auftrag der Königin Ulrike von Schweden (1720-1782, seit der Heirat 1744 Lovisa Ulrica) nach dem Modell des Bildhauers Jacues-Philipp Bouchardon (1711-1753) von 1747. Die Ausführung in Bronze besorgte der Stockholmer Gießer Gerhard Meyer (1704-1784) im Jahr nach dem Tod des Bildhauers. Sie zeigt Karl XII. in Uniform und mit Hermelin als Feldherr und König zugleich, die starke Seitenwendung des Kopfes suggeriert Aktivität und Entschlossenheit, die feinen Gesichtszüge vermitteln Sensibilität. Jacques Philippe Bouchardon (Bruder und Schüler des Bildhauers Edme Bouchardon) war seit 1741 erster Bildhauer des Königs von Schweden und Direktor der Akademie der Künste und als solcher für den Auftrag dieses Bildnisses prädestiniert.
Die Büste gelangte 1755 als Geschenk der Königin an ihren Bruder, König Friedrich II. von Preußen (1712-1786), nach Potsdam und wurde im Marmorssal des Schlosses Sanssouci aufgestellt. Sie ist dort durch Matthias Oesterreichs französischer Ausgabe seit 1774 und die deutsche Ausgabe der "Beschreibung und Erklärung der Gruppen, Statuen, ganzen und halben Brust-Stücke, Basreliefs ...., welche die Sammlung Sr. Majestät, des Königs von Preußen, ausmachen ..., Berlin 1775" seit 1775 nachweisbar.
Friedrich II. befasste sich eingehend mit der Geschichte Karls XII. In seiner Schrift von 1759 "Sur les talents militaires et sur le caractère de Charles XII, roi de Suède" setzte er sich kritisch mit der "Histoire de Charles XII." von Voltaire auseinander. (Vgl. http://friedrich.uni-trier.de/de/oeuvres/7/id/003000000/meta/biblio/?h=Karl|XII.)
Saskia Hüneke