Porträt von Girolamo Frescobaldi. Der italienische Komponist und Organist ist hier als Brustbild nach links gewandt dargestellt. Er trägt ein Wams mit herausragendem Hemdkragen und statt einer Perücke kurzes, verwegenes Haar und einen kurzen Bart. Sein Blick ist träge auf den Betrachter gerichtet. Das Bildnis ist in einen ovalen Rahmen gefasst, in den eine Inschrift eingearbeitet ist. Ringsum wurde zusätzlich eine rechteckige Rahmung geschaffen, die aus mehreren dekorativen Kartuschen und Rocaillen mit Blumenwerk und Pflanzenornamenten besteht.
Girolamo Frescobaldi erstaunte bereits im Alter von 17 Jahren sein Publikum mit seinem fantastischen Orgelspiel. Von 1628 bis 1633 war er Hoforganist in Florenz, danach als Organist am Petersdom in Rom tätig. Bekannt wurde er für seine Kompositionen für Tasteninstrumente; seine Musik beeinflusste viele deutsche Orgelkomponisten.
Das Bildnis ist ein Stich von Claude Mellan von 1619, der zur selben Zeit wie Frescobaldi in Rom tätig war. Mit einer zweiten Platte schuf Pierre Edme Babel den dekorativen Rahmen um das Bildnis. Hierzu nutzte er wohl ein Strichätzungsverfahren mit Nadel. Von dem Bildnis gibt es auch eine zweite Variante in der Stiftung Händel-Haus: BS-III 274.
Signatur: erste Platte: Cl. Mellan Gall delin. et sculps.
zweite Platte: Babel invenit et Sculpsit.
Beschriftung: Rahmeninschrift: HIERONYMVS FRESCOBALDVS FERRARIENSIS ORGANISTA BASILICAE S. PETRI IN VRBE ROMA AETATIS SVAE 36.
Unterschrift: A Paris chez Odieuvre Márchand d'Estampes, Quay de l'Ecole vis-à-vis le coté de la Samaritaine, à la belle Image.
Wasserzeichen: vorhanden, linker Blattrand: Buchstabenfragmente als Beizeichen (um 90° gedreht).