Der Schreibtisch gehört zu einer Serie "komplettierungsfähiger Einzelmöbel" (vgl. 4649/97-DDR und 2005/04-DDR). Er besteht aus einem schmalen, längsrechteckigen, hohlen Kasten auf vier konisch verlaufenden Tischbeinen. Der Hohlraum wird mit drei nebeneinander aufgereihten Schubfächern gefüllt, mit den markanten gebogenen Griffen der Möbelbauserie. Auf der Unterseite des Tisches befindet sich ein Aufkleber des Herstellers mit Angabe der Seriennummer, Garantiezeit, Material, Maßen sowie dem EVP von 218 MDN.
Das Innere der Schubfächer, evtl. nicht die ursprünglich dazugehörigen, ist aus Bakelit. Die Ansichtsseiten sind mit einem Furnier aus Senesche bekleidet.
Franz Ehrilchs Typenserie Modell 602 erschien 1957 auf der Leipziger Frühjahrsmesse und war die erste Serie komplettierungsfähiger Einzelmöbel in der DDR. Trotz der noch nicht abgeklungenen Formalismusdiskussion, während derer der sachlich-funktionale Stil verpönt wurde und stattdessen reich verzierte und schwere Einzelmöbel propagiert wurden, stieg die Nachfrage nach preisgünstigen, zeitgemäßen und in die kleinen Neubauwohnungen passenden Möbeln schnell an. Die Möbel des Modells 602 konnten einzeln erworben und additiv ergänzt und erweitert werden.