Wenngleich sich die Prämonstratenserabtei Weißenau schon im 15. Jahrhundert die Reichsstandschaft sichern konnte, blockierte das Erzherzogtum Österreich als Inhaber der Reichslandvogtei Schwaben lange die Übertragung ausgedehnter Gerichts- und Steuerrechte. Erst im Jahr 1760 konnte sich der Konvent die Hochgerichtsbarkeit verbriefen lassen.
Aus den Feierlichkeiten des Jahres 1763, die anlässlich des 50-jährigen Professjubiläums des damaligen Abts Anton I. Unold begangen wurden, ging diese Medaillenprägung hervor. Sie zeigt auf dem Avers ein nach rechts gerichtetes Brustbild des Würdenträgers und nennt seine Titulatur in der Umschrift. Auf der Rückseite findet sich das Familienwappen des Abts in einem mit Inful, Stab und Schwert verzierten Schild – das Herrschaftssymbol Schwert verweist hierbei auf die kurz zuvor übertragenen Hochgerichtsrechte. Der Buchstabe H auf beiden Medaillenseiten ist die Initiale von Johann Haag, der von 1740 bis 1763 als Stempelschneider in Tettnang und Langenargen wirkte.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]