Paul Camille von Denis war einer der führenden Ingenieure in der Frühzeit der Eisenbahn auf deutschem Gebiet. Seine Familie stammte aus Frankreich, im Gefolge der Französischen Revolution siedelte sie wohl 1799 in die durch die Franzosen annektierten linksrheinischen Gebiete über, wo der Vater Pierre Denis Forstinspektor im Département du Mont-Tonnerre war. Denis studierte u. a. bei André-Marie Ampère an der École Polytechnique in Paris. In Bayern und in der damals bayerischen Pfalz war Denis an zahlreichen Eisenbahnprojekten federführend beteiligt. So plante er die 1835 als erste mit Dampflokomotiven betriebene Eisenbahnstrecke in Deutschland eröffnete Ludwigseisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. 1847 bis 1849 entstand nach seinen Plänen die Pfälzische Ludwigsbahn. 1855 folgte die Inbetriebnahme der Pfälzischen Maximiliansbahn. Sein letztes Projekt war der Bau der Rheinbrücke zwischen Mannheim und Ludwigshafen 1866. Insgesamt hatte Denis Eisenbahnstrecken von fast 1000 Kilometern gebaut. Für seine Verdienste erhielt er zeitlebens zahlreiche Auszeichnungen, so etwa 1852 den Verdienstorden der Bayerischen Krone, die Denis zugleich in den Bayerischen Personaladel erhob.
Das Fotoporträt entstand in dem 1852 gegründeten "Artistischen Fotoatelier" des in München tätigen Malers, Lithografen und Fotografen Franz Hanfstaengl. In der Sammlung des Historischen Museums der Pfalz befindet sich noch ein Pendant mit dem Porträt von Denis' Ehefrau Henriette, geb. Vautrot (BS_2451). Beide Fotografien stammen aus dem Besitz eines Oberlandesgerichtsrats Freysing in Dürkheim. Laut einer Notiz auf dem Porträt von Paul Camille von Denis war dieser ein "väterlicher Freund" des besagten Herrn Freysing. [Johanna Kätzel]