Der Stahlstich zeigt den Blick auf die Garnisonkirche aus der Richtung des ebenfalls an der Breiten Straße gelegenen Militärwaisenhauses. Einige berittene Soldaten überqueren soeben die von Heinrich Ludwig Manger (1728–1790) im Jahr 1765 angelegte Breite Brücke, die den Stadtkanal an der Ecke Breite-/Dortustraße überspannte. Gut zu erkennen sind die von den Brüdern Johann David (1729–1783) und Johann Lorenz Wilhelm Räntz (1733–1776) in Sandstein geschaffenen Skulpturen der Fackelträger. Rechterhand ist ein Teil der Front des Direktionsgebäudes der Gewehrmanufaktur zu sehen, 1755/1756 durch Johann Gottfried Büring (1723 – nach 1788) errichtet. Das nach den von Johann Peter Benckert ausgeführten, am Architrav angebrachten Widderschädeln umgangssprachlich „Ochsenkopfhaus“ genannte Gebäude wurde ebenso wie die Gewehrmanufaktur im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Breite Brücke wurde nach der Zuschüttung des Stadtkanals 1970 abgetragen. Der Stahlstich ist Teil der weit verbreiteten Serie „Berlin und seine Umgebungen im 19. Jahrhundert“, 1832–1837 bei George Gropius in Berlin erschienen. [Uta Kaiser]