Dieses Brustbild in offiziellem Charakter wurde posthum nach einer Photographie oder einer anderen Vorlage angefertigt, besonders detailliert sind in dieser insgesamt glatten Malerei die Barthaare des Dargestellten ausgeführt - offenbar ein Auftragswerk der bisher nicht weiter bekannten Malerin Gertrud Jäger-Augustin, die als Urheberin des unbezeichneten Bildes auf einem rückseitigen Klebezettel von 1943 genannt ist. Es handelt sich bei dem Dargestellten um den Romanisten und Lexikographen Karl Ernst Sachs (1829- 1909). Sachs hatte sich nach Promotion und Lehrtätigkeit an der Universität Rostock im Jahre 1858 in Brandenburg an der Havel niedergelassen und war dort Lehrer an der bekannten Saldria. Er war in Brandenburg an der Havel auch aktiver Freimaurer und Meister der Loge Friedrich zur Tugend. Deutschlandweit wurde er Generationen von Schülern bekannt durch sein Französisch-Wörterbuch, den "Sachs-Villate".
Die Malerei ist gefirnisst und stark gebräunt, die Rückseite war früher verklebt mit blauem Tonpapier. Die Erwerbung durch das Kultur- und Schulamt der Stadt Brandenburg an der Havel laut rückseitigem Klebe-Etikett 1943 passt zum Stil der Malerei vor allem seit den 1930er Jahren. (ib)
Eine Provenienzrecherche wurde durchgeführt, das Gemälde wurde dem Museum nach 1945 von der Stadt Brandenburg übergeben.
Literatur:
Vgl. Geiseler, Udo/Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 317 (über Karl Ernst Sachs) - Bergstedt, Clemens u. a. (Hg.): Festschrift 150 Jahre Historischer Verein zu Brandenburg (Havel), Brandenburg 2018, S. 245f.