Als junge Dichterin hatte Philippine Gatterer (1756 – 1831), spätere Engelhard, bereits Bekanntheit erlangt und zählt heute zu den sogenannten Göttinger Universitätsmamsellen, einer Gruppe von fünf hochgebildeten, selbstbewussten, bestens vernetzten jungen Schriftstellerinnen. 1780 reiste sie nach Kassel, um hier ein Porträt von sich für den Göttinger Musenalmanach anfertigen zu lassen. Ein Aufenthalt, der ihr Leben veränderte: Bei einer der Sitzungen mit dem Hofmaler Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 – 1789) lernte sie den Kriegssekretär Johann Philipp Nicolaus Engelhard kennen. Einige Wochen später heirateten die Beiden und ließen sich in Kassel nieder. Trotz ihrer Pflichten als letztlich zehnfache Mutter schrieb Philippine Engelhard weiterhin Gedichte und konnte ihre Familie so auch finanziell unterstützen. Engelhards Gelegenheitsgedichte und poetische Erzählungen umfassen persönliche Themen wie die Geburt ihrer Kinder oder das Wiedersehen mit Freunden. Auch begleitete Engelhard viele Ereignisse der Kasseler Geschichte mit ihrem scharfsinnigen Witz. Um 1800 zählte sie zu den beliebtesten und am häufigsten vertonten deutschen Liederdichterinnen.
Dieses Gemälde ist eine Kopie des Originals von Johann Heinrich Tischbein d.Ä. (1722 – 1789), gemalt von dem deutschen Porträtmaler Hermann Behmer (1831 – 1915).