Die schwarz-weiß Aufnahme auf der Vorderseite einer Feldpostkarte zeigt eine am 21.7.1917 abgenommene Kirchenglocke aus Pirmasens. Die Glocke stammt entweder von der ab 1750 erbauten Johanneskirche, oder von der zwischen 1757-1760 erbauten Lutherkirche. Beide Kirchen wurden unter dem Stifter der Glocke, dem Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt, der gleichzeitig der Gründer der Stadt Pirmasens (Stadtrecht 1763) war, erbaut. In der Lutherkirche befindet sich heute ein Grabdenkmal für Ludwig IX. (1719-1790) - Ehemann der Landgräfin Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken. Beide Kirchen wurden im 2. Weltkrieg stark beschädigt und ab Ende der 40er Jahre wieder aufgebaut.
Die Glocke wurde laut Inschrift im Jahre 1773 von Christian Couturie und Christoph Klein in Zweibrücken gegossen und trägt darüber hinaus folgende Inschrift:
"Wann meine helle Stimme klingt der Stunden Viertheil anzugeben so bete jeder Unterthan um Ludwigs meines Stiefters Leben - Ludovicus Magnus Hassiae Princeps"
Die Fotopostkarte wurde am 23. Juli 1917 als Feldpostkarte von einem Soldaten des "Ers.-Batl." eines "Res.-Inf.-Regt. Rekruten-Depot I." an das Historische Museum der Pfalz in Speyer zu Händen von Friedrich Sprater gesendet.
Auf der Rückseite befindet sich eine handschriftliche Notiz des Verfassers, welche die der Abbildung auf der Vorderseite entnommenen Informationen über die Glocke noch einmal zusammenfasst. Zusätzlich befinden sich der Feldpoststempel, der Eingangsstempel des Museums und ein Stempel mit der Truppenbezeichnung auf der Rückseite. Der Absender ist nicht mehr eindeutig zu entziffern.