Das Bild zeigt die seit 1795 bestehenden Anlagen des neuen Gesundbrunnens, die sich an der heutigen Brunnenstraße gegenüber der Mertensstraße befanden. Begründet wurden sie vom Apotheker Siegismund Friedrich Mertens, nachdem er an dieser Stelle zwei Jahre zuvor die vorhandenen Quellen untersucht hatte (vgl. auch Text zu V 6456 K2). Für den Badebetrieb errichtete er nach eigener Aussage „1795 das Badehaus mit zwei Wannen, 1803 ein massives Haus zur Erwärmung des Wassers und anno 1809 einen kleinen Saal zur Bequemlichkeit der Brunnengäste“. Zugleich hatte er „die sumpfige Niederung durch Ableitung der Quellen und Erhöhung des Erdreichs gangbar gemacht“. (Fischer 2002, S. 28) Im Jahr 1815 kam das große Badehaus (am rechten Bildrand) mit „1 großen Saal und mehreren Stuben mit Siebzehn Badewannen“ (Fischer 2002, S. 37) hinzu. Als nach dem Tod von Mertens im Jahr 1818 der Stadtphysikus Dr. Christoph Ludwig Raumer (1781-1829) die Anlage käuflich erwarb, beantragte er 1823 den Bau des im Bildmittelgrund sichtbaren „Berghauses“ wohl als Wohnhaus für Kurgäste. [Thomas Sander ]
Beschriftung: m.u.: Der Mineralbrunnen bei Neustadt-Eberswalde / Berlin bei Bapt. Weiss.; r.u.: rad. v. F. A. Schmidt.