Das kleinformatige, auf Papier gemalte Werk hat Blechen ungewöhnlich präzise datiert: »d. 14 März 23 / CB«. Es entstand wenige Monate nachdem der Künstler im Wintersemester 1822 Schüler der Berliner Akademie geworden war. In grünen, ockerfarbigen und braunen Tönen skizzierte Blechen eine gebirgige Phantasielandschaft, in der gleichsam Sehnsuchtsziele späterer Reisen zusammengeführt sind. Rechts am Hang ist unterhalb von Burgruinen ein griechischer Tempel zu erkennen, am Horizont leuchtet das Meer und links davon steigt Rauch aus einem Vulkan auf. Fünf Jahre nach der Entstehung dieser fiktiven Landschaft konnte Blechen im Herbst 1828 die lang ersehnte Reise nach Italien antreten, die ihn bis in die Umgebung von Neapel führte und nun Tempel, Meer und Vulkan tatsächlich erleben ließ. | Birgit Verwiebe