Ansichtskarte mit vier chromolithographischen Ansichten, oben rechts betitelt "Gruss aus TREMMEN". Links oben: "KIRCHE" (Ansichts der Dorfkirche von Südosten), Mitte oben "JNNERS DER KIRCHE" (Blick zum [Kanzel-]Altar), rechts oben "SCHULHAUS", links unten "MOLKEREI". Verbunden mit Blüten und Rocaillerahmen.
Am rechten Rand in Kleindruck Herstellerangabe "EIGENTHUM u. VERLAG von RUDOLF ECKLER, NAUEN" Unter der Schulhaus-Abbildung rechts, klein, die Bestellnummer "No. 1673."
Rechts unten Textfeld, mit Bleistift eingefügt Datum "d. 12/11. 99" und und 18 Unterschriten von Teilnehmern einer Wanderung des Touristenklubs für die Mark Brandenburg (1935 umbenannt in Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg), u.a. von [Emil] Dux, [Richard] Peck und O[scar] Wendler.
Anschriftenseite mit schwarzem Linienvordruck "Deutsche Reichspost / Postkarte", adressiert "(An) Touristenklub für die Mark Brandenburg (in) Berlin W. / Friedrichstraße 71". Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Briefmarke der "REICHSPOST", abgestempelt "TREMMEN / 13 11 / 99 / 8-9V." Links Stempel des Empfängerpostamtes "Bestellt vom Postamte 8 / 13 11. 99 / 3 1/2-4 1/4N."
Die Karte ist eines von vielen im Archiv überlieferten Beispielen für postalische Grüße, die die Teilnehmer einer Wanderfahrt des Touristenklubs für die Mark Brandenburg an das Vereinslokal nach Berlin schickten, wo sie dem Aufbau und der Vermehrung der Ansichtskarten-Sammlung des Klubs dienten. Als Wanderführer fungierten im vorliegenden Fall, am 12. November 1899 die Mitglieder Oscar Wendler (1844–1936) und Richard Peck (1859–1916), die auch beide in der ersten Zeile unterzeichnet haben. Wendler veröffentlichte in der Januar-Nummer des Folgejahres der "Monats-Blätter des Touristenklub für die Mark Brandenburg" (Jg. 9, 1900, Nr. 1, S. 1–5) einen ausführlichen Wanderbericht: "Wanderfahrt am 12. November 1899 nach Wustermark, Tremmen, Markau, Markee, Nauen." Darin heißt es u.a. (S. 3): "Die Besichtigung [der Tremmener Kirche] hatte fast eine Stunde gedauert. Mit Dankesworten empfahlen wir uns von dem Herrn Pfarrer und lenkten unsere Schritte hierauf nach dem Gasthofe von H. Schultze, wo wir in dem angenehm durchgewärmten Saale ein ganz vorzügliches Mahl einnahmen. Leider wurde durch die Fülle der Gerichte unser Aufbruch bedeutend verzögert, erst gegen 3 1/2 Uhr konnten wir weiter gehen." Zweifellos wurde diese Zeit zur Beschriftung der vorliegenden Ansichtskarte benutzt.
Provenienz: Erworben 1899 (Geschenk von Klubmitgliedern).